Mutter mit Kind

Mutter mit Kind

Steinguss, 1995, 71 cm x 27 cm x 50 cm
Mutter mit Kind

Zwischenmenschliche Beziehungen und die starke innere Verbundenheit von Menschen sind immer wiederkehrende Motive im Werk Angelika Kienbergers.

Ein exemplarisches Beispiel für solche "Paarbilder" ist ihre frühe Plastik "Mutter mit Kind" aus dem Jahr 1995.

Direkter Auslöser für das Aufgreifen dieses zeitlosen Themas war eine Geburt im engeren Familienkreis.

Als natürlichste und naheliegendste äußere Form für die innere Beziehung zwischen frischgebackener Mutter und frisch geborenem Kind wählte Kienberger die Aktdarstellung. Die äußere Form des Aktes symbolisiert hier sowohl die Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit von Mutter und Kind in der Zeit des Kindbetts als auch die vollkommene "Natürlichkeit" ihrer zwischenmenschlichen Beziehung. So gleicht die sitzende Figur von Kienbergers Mutter einer sich öffnenden Schale, die in ihrem Kern ein so verletzlich wirkendes, junges Wesen sowohl birgt und als auch den eigenen liebevollen Blicken zärtlich darbietet - die beiden Figuren vereinen in sich die entgegengesetzten Stellungen des "Ineinander" wie des spiegelbildlichen "Gegenübers".

Die persönliche Betroffenheit und das tiefe seelische Mitempfinden der Künstlerin wirken in dieser Arbeit ganz besonders ansteckend und übertragen sich wie von selbst auf den Betrachter.

"Mutter mit Kind" ist die erste von drei bedeutenden Unikat-Großplastiken aus dem Werkstoff Beton, die die Künstlerin in den Jahren vor der Jahrtausendwende in Emersacker geschaffen hat.

Michael Daum, Maler